Biomol beim 73. Mosbacher Kolloquium

Normalerweise ist Biomol jedes Jahr auf verschiedenen Tagungen vertreten, um mit der wissenschaftlichen Community in einen persönlichen Austausch zu kommen. Bedingt durch die Corona-Pandemie wurden jedoch die meisten Konferenzen gar nicht oder nur im digitalen Format veranstaltet. Ende März 2022 fand erstmals wieder das Mosbacher Kolloquium statt, nachdem es in den beiden vorangegangen Jahren ausfiel – und wir waren vor Ort.

Es war sehr schön, nach so langer Zeit an einer Konferenz teilnehmen zu können und ein paar alte Gesichter unter den Organisatoren und den anderen Ausstellern wiederzusehen. Das Mosbacher Kolloquium wird zu einem großen Anteil von Studierenden (Bachelor, Master, Doktoranden) besucht, aber auch Post-Doktoranden und PIs zählen zu den Teilnehmern. Wir kamen in einen regen Austausch mit verschiedenen Besucherinnen und Besuchern. Viele waren neugierig, wer wir sind, was wir machen und was wir anbieten. Das ist bei über 700.000 Produkten natürlich eine ganze Menge. Auch unsere mitgebrachten Gratisartikel erfreuten sich einer großen Beliebtheit.

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Für mich (rechts auf dem Bild) als neuen Mitarbeiter bei Biomol war es darüber hinaus die erste Konferenz „auf dieser Seite des Tisches“. Oftmals kam ich mit Besucherinnen und Besuchern darüber ins Gespräch, was ich während meiner Promotion gemacht habe und warum ich nicht in der Forschung bleiben wollte. Verbleib in der akademischen Forschung oder Wechsel in die Industrie ist natürlich eine Frage, die sich jede/r Student/in oder Doktorand/in der Naturwissenschaften früher oder später stellt. Für mich stand bereits vor Beginn meiner Promotion fest, dass ich in der Forschung nicht alt werden würde. Und diese Entscheidung bereue ich bisher auch nicht.

Ich habe versucht, den Interessierten einige Tipps und Tricks mit auf den Weg zu geben, die mir vor, während und nach meiner Promotion (bei der Jobsuche) geholfen haben und was aus meiner Sicht besonders wichtig ist, um eine Promotion erfolgreich zu gestalten. Insgesamt war es eine sehr gelungene Veranstaltung und ich freue mich schon auf das nächste Jahr!

 

Über das Mosbacher Kolloquium

Das Mosbacher Kolloquium wird seit 1950 jährlich durch die Gesellschaft für Molekularbiologie und Biochemie (GBM) organisiert und widmet sich jedes Jahr einem aktuellen biochemischen oder molekularbiologischen Thema [1]. Dieses Jahr lag der Fokus auf RNA, der Titel der Tagung war „The Word of RNAs – Principles & Applications“.

Es gab diverse Vorträge von Personen aus Wissenschaft und Industrie. Hierzu zählte beispielsweise eine Präsentation von Andreas Kuhn von BioNTech über mRNA-basierte Therapeutika und Impfstoffe. Außerdem wurden zwei Auszeichnungen verliehen: Susan Gottesman vom National Cancer Institute (Bethesda/Maryland, USA) erhielt „für ihre herausragenden Leistungen in der Biochemie“ die Feodor Lynen-Medaille. Des Weiteren wurde Stefanie Dimmeler von der Goethe-Universität Frankfurt „für ihre Pionierarbeit auf dem Gebiet der Herz-Kreislauf-Erkrankungen“ mit der Otto Warburg-Medaille ausgezeichnet – der höchsten Auszeichnung für Biochemiker/innen und Molekularbiologen/-innen in Deutschland.

Wie der Name schon andeutet, wird die Konferenz traditionell in Mosbach/Baden ausgetragen. Sie fragen sich, warum ausgerechnet Mosbach? Darauf hatte der Bürgermeister Mosbachs während der diesjährigen Willkommensrede eine Antwort. Da das Kolloquium kurz nach Ende des zweiten Weltkriegs zum ersten Mal stattfand, waren die meisten Großstädte noch nicht wiederaufgebaut und hatten keine intakte Infrastruktur. Das kleine Mosbach dagegen blieb größtenteils vom Krieg verschont und somit wurde dieser Ort als Austragungsstätte gewählt.

Über die Gesellschaft für Molekularbiologie und Biochemie

Die GBM ist die größte biowissenschaftliche Fachgesellschaft Deutschlands und zählt derzeit etwa 5000 Mitglieder. Sie vertritt die Interessen aller, die in den naturwissenschaftlichen Disziplinen Chemie, Medizin und Biologie tätig sind – egal ob Professor oder Student im ersten Semester. Wenn Expertise zu Fragen in den Bereichen der Biochemie oder der molekularen Biowissenschaften benötigt wird, wendet man sich an die GBM.

(Mehr Informationen unter www.gbm-online.de)

 

[1] https://nachrichten.idw-online.de/2021/10/25/73-mosbacher-kolloquium-the-world-of-rnas-principles-and-applications/

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