Die raschen Fortschritte auf dem Gebiet der Krebsimmuntherapie resultieren aus neuen Erkenntnissen über die Expression von Immunmarkern, die Antigenpräsentation und die zellvermittelte Immunantwort unter Beteiligung von CD3+ T-Lymphozyten. T-Zellen sind von entscheidender Bedeutung für die Immunantwort des Körpers gegen den Krebs, sowohl innerhalb körpereigenerProzesse als auch nach therapeutischen Eingriffen. Ein T-Zell-Marker-Panel, mit den Untergruppen von tumorassoziierten T-Zellen identifiziert werden können, ermöglicht es den Wissenschaftlern, diese T-Zellen, die bei der Immunreaktion gegen einen Tumor eine besondere Rolle spielen, zu identifizieren und gezielt zu beeinflussen.
CD4+ und CD8+ T-Zellen sind an der Anti-Tumor-Immunreaktion im Bereich des Tumors oder in der Peripherie, z. B. in den tumor-drainierenden Lymphknoten beteiligt. Von den im Tumor lokalisierten T-Zellen dringen einige als naive Zellen in den Tumor ein und reifen im Tumor heran [1]. Andere werden in der Peripherie geprimed und wandern anschließend zum Tumor, um sich an der Effektor- oder Gedächtnisreaktion gegen einen etablierten Tumor zu beteiligen [2]. Adhäsionsmoleküle wie CD31 [3], CD43 [4] und CD44 [5] helfen bei der Migration dieser T-Zellen.
Patienten mit soliden Tumoren haben in der Regel eine positive Prognose, wenn ihre Tumor-Mikroumgebung eine hohe CD8+ T-Zell-Infiltrat Rate aufweist [6]. Tumorinfiltrierende zytotoxische T-Zellen sind der entscheidende Vermittler von Anti-Tumor-Immunantworten.Die Aktivität der CD8+ T-Zellen kann jedoch innerhalb der Mikroumgebung des Tumors reguliert werden. Myeloide Zellen, CD4+-Helfer-T-Zellen und Tumorzellen können sowohl den Reifungs- als auch den Aktivierungsgrad einer CD8+-T-Zelle modulieren. T-Zell-Erschöpfung und Anergie sind dabei größten Herausforderungen für die Aufrechterhaltung von Anti-Tumor-Immunantworten [7] und können anhand von Veränderungen an Zelloberflächenmolekülen festgestellt werden.
Parallel dazu können CD4+ T-Zellen eine laufende Immunreaktion gegen solide Tumore unterstützen, indem sie eine Th1-geprägte Mikroumgebung fördern, die CD8+ T-Zellen stimuliert. Auch Th17-polarisierte CD4+ T-Zellen haben in jüngster Zeit in Mausmodellen gezeigt, dass sie Anti-Tumor-Immunantworten fördern, was möglicherweise auf ihren gedächtnisähnlichen Phänotyp zurückzuführen ist. Je nach Art des Krebses und des Phänotyps der T-Zellen können CD4+ T-Zellen jedoch entweder zu einer positiven oder einernegativen Prognose führen. Während Helfer- und Gedächtnis-CD4+-T-Zellen die Entzündungsreaktion verstärken, unterdrücken regulatorische T-Zellen laufende Immunreaktionen und können die Tumorprogression sogar fördern [8].
Die Erforschung von T-Zell-Markern ist entscheidend für unser Verständnis, wie die Immunantwort auf einen Tumor beeinflusst wird. Wenn man in der Lage ist, Untergruppen von T-Zellen auf der Grundlage ihrer physiologischen Lokalisierung und ihres Reifungszustands in einer Vielzahl von menschlichen Krebsarten und entsprechenden Mausmodellen zu kategorisieren, kann es möglich sein, wichtige T-Zell-Untergruppen in verschiedenen Stadien der Tumorprogression gezielt zu aktivieren oder zu hemmen.Darüber hinaus kann die Charakterisierung von Molekülen, die im Zusammenhang mit Krebs als neuartige Immun-Checkpoints oder Erschöpfungsmarker fungieren können, einschließlich CD5 [9] und CD8, auf den Erfolgen der Anti-CTLA4- und Anti-PD-1-Therapien aufbauen und dieses Feld erneut in die Klinik übertragen.
CD247 | CD43 | CD8 | GATA |
CD28 | CD45 | CD8a | SMAD3 |
CD31 | CD45 RmAb | EOMES | SMAD4 |
CD3E RmAb | CD5 | FOXO3a | STAT5a |
CD4 RmAb | CD7 | FOXP3 | TBX21 |
T-Cell Regulation/Immune Checkpoints:
PDL1 | LAG3 | CD137 |
PD-1 | GITR | CD40 |
TIGIT | TIM3 | B7-H3 |
VISTA | OX40 | B7-H4 |
Referenzen:
1 Sautès-Fridman C, Lawand M, Giraldo NA, Kaplon H, Germain C, Fridman WH, Dieu-Nosjean MC. 2016. Tertiary Lymphoid Structures in Cancers: Prognostic Value, Regulation, and Manipulation for Therapeutic Intervention. Front. Immunol. 7, 407.
2 Slaney CY, Kershaw MH, Darcy PK. 2014. Trafficking of T Cells into Tumors. Cancer Res. 74(24). 7168-7174.
3 Marelli-Berg FM, Clement M, Mauro C, Caligiuri G. 2013. An immunologist’s guide to CD31 function in T-cells. J Cell Sci 126, 2343-2352.
4 Mody PD, Cannon JL, Bandukwala HS, Blaine KM, Schilling AB, Swier K, Sperling AI. 2007. Signaling through CD43 regulates CD4 T-cell trafficking. Blood. 110(8), 2974-2982.
5 Baaten BJ, Li CR, Bradley LM. 2010. Multifaceted regulation of T cells by CD44. Commun Integr Biol. 3(6), 508-512.
6 Fridman WH, Pagès F, Sautès-Fridman C, Galon J. 2012. The immune contexture in human tumours: impact on clinical outcome. Nat Rev Cancer 12, 298-306.
7 Wherry EJ, Kurachi M. 2015. Molecular and cellular insights into T cell exhaustion. Nat Rev Immunol 15, 485-499.
8 Kim HJ, Cantor H. 2014. CD4 T-cell Subsets and Tumor Immunity: The Helpful and the Not-so-Helpful. Cancer Immunol Res. Feb;2(2):91-8.
9 Tabbekh M, Mokrani-Hammani M, Bismuth G, Mami-Chouaib F. 2013. T-cell modulatory properties of CD5 and its role in antitumor immune responses. Oncoimmunology 2(1), e22841.